Die Nachfrage nach Wasser
Zuletzt aktualisiert: Mai 2022
Wassermangel?
Die Nachfrage nach Energie und nach Wasser wird in den kommenden Jahrzehnten steigen.
Dieser Anstieg führt zu erheblichen Herausforderungen und Belastungen in fast allen Regionen, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bis 2050 wird der globale Wasserbedarf voraussichtlich um rund 55 Prozent steigen. Bedingt wird dies vor allem durch die steigende Nachfrage in der industriellen Fertigung (plus 400 Prozent). Der spezifische Bedarf der Haushalte wird dagegen “nur” um 130 Prozent zunehmen. Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung werden 2050 voraussichtlich in Gebieten mit starkem Wasserstress leben.
Steigende Nachfrage befriedigen
Die Nachfrage nach Wasser und Energie wird in den kommenden Jahrzehnten weiterhin deutlich steigen aufgrund der Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung und der wachsenden Wirtschaft und aufgrund der sich ändernden Lebensgewohnheiten und Konsummuster. Dies verstärkt erheblich den heute schon gegebenen Druck auf begrenzte natürliche Ressourcen und auf Ökosysteme. Die daraus resultierenden Herausforderungen werden in jenen Ländern am schärfsten sein, die sich beschleunigt transformieren, deren Wirtschaft schnell wächst oder in denen ein großer Teil der Bevölkerung keinen Zugang zu modernen Dienstleistungen hat.
Der globale Wasserbedarf in Bezug auf die Entnahme von Wasser wird bis 2050 voraussichtlich um rund 55 Prozent steigen, vor allem wegen der steigenden Nachfrage der industriellen Fertigung (plus 400 Prozent), der thermischen Stromerzeugung (140 Prozent) und der Haushalte (130 Prozent). In diesem Zeitraum wird daher die Verfügbarkeit von Trinkwasser zunehmend schwieriger werden. Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung werden 2050 voraussichtlich in Gebieten mit starkem Wasserstress leben. Es gibt eindeutige Belege für ein Schwinden der Grundwasservorräte: Schätzungsweise 20 Prozent der Grundwasserleiter weltweit gelten als übernutzt, einige davon kritisch. Die Verschlechterung des Zustands der Feuchtgebiete weltweit verringert die Fähigkeit von Ökosystemen zur Reinigung von Wasser.Die weltweite Nachfrage nach Energie wird bis 2035 voraussichtlich um mehr als ein Drittel steigen, wobei etwa 60 Prozent des Anstiegs auf China, Indien und den Nahen Osten entfallen. Die Stromnachfrage wird bis 2035 voraussichtlich um etwa 70 Prozent steigen. Dieser Anstieg wird fast ausschließlich auf Länder außerhalb der OECD entfallen, der Anteil Indiens und Chinas an der steigenden Stromnachfrage wird mehr als die Hälfte ausmachen.
Europäische Gewässer sind gefährliche Chemiebrühe
Chemische Substanzen belasten Europas Gewässer stärker als gedacht. Das fanden Forscher des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Koblenz-Landau zusammen mit Wissenschaftlern aus Frankreich und der Schweiz heraus. Die Belastung mit Chemikalien sei so hoch, dass die von den EU-Mitgliedsstaaten bis 2015 angepeilte Verbesserung der Wasserqualität wohl nicht erreicht werde, meinen die Experten. „An der Wasserrahmenrichtlinie schrammen wir dicht vorbei“, sagte der Co-Auto der Studie, Werner Brack vom UFZ.
Hauptverursacher der Belastung in den untersuchten Flüssen sind demnach Landwirtschaft und städtische Kläranlagen. Die stärkste Belastung kommt den Angaben zufolge von Pestiziden. In bedenklichen Konzentrationen gefunden wurden auch Organozinnverbindungen, bromierte Flammschutzmittel und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die aus Verbrennungsprozessen stammen. Die Forscher veröffentlichten ihre Studie in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).
Die Wissenschaftler analysierten Daten zu 223 Chemikalien aus den Einzugsgebieten von 91 Flüssen, darunter Donau und Rhein. Die Angaben stammten von mehr als 4000 Messstellen. Die chemische Belastung stellt – so das Ergebnis – für rund die Hälfte der Gewässer ein ökologisches Risiko dar. Bei rund 15 Prozent könnten sogar akut toxische Effekte auf Gewässerorganismen auftreten.
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Weitere Informationen:
http://www.wiwo.de/technologie/umwelt/schlechte-wasserqualitaet-europaeische-gewaesser-sind-gefaehrliche-chemiebruehe/10050070.html]
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