
Der Wendekreis des Steinbocks und die Wintersonnenwende
Der Wendekreis des Steinbocks und die Wintersonnenwende
Der Wendekreis des Steinbocks ist eine geografische Linie, die den nördlichsten Punkt markiert, an dem die Sonne im Zenit stehen kann, wenn sie ihren südlichsten Stand erreicht. Dieser Punkt liegt bei etwa 23,5 Grad südlicher Breite.
Am Tag der Wintersonnenwende, die in der Regel am 21. oder 22. Dezember stattfindet, erreicht die Sonne ihren tiefsten Stand auf der Ekliptik und scheint am kürzesten auf der nördlichen Hemisphäre. Wenn die Sonne in 0 Grad Steinbock auf der Ekliptik eingeht, bedeutet das:
- Astronomisch: Die Sonne befindet sich genau im Übergang von Schützen zu Steinbock, was den Beginn des astronomischen Winters auf der Nordseite markiert.
- Kulturell: Diese Zeit wurde schon immer mit Festen, Riten und Bräuchen gefeiert, die das Licht und die Wiedergeburt symbolisieren, da nach diesem Tag die Tage wieder länger werden und das Licht, Stück für Stück zu uns zurückkehrt.

Gedicht zur Wintersonnenwende
Wintersonnenwende, kürzester Tag,
Licht kehrt zurück, der Hoffnung Schlag.
Die Nacht am längsten, tief und still.
Doch in der Dunkelheit, ein heller Will‘.
Der Steinbock wacht, der Winter naht,
Doch bald, sehr bald, die Sonne lacht.
Sonnenwend Bräuche
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Yule (oder Jul): In den nordischen Ländern und in Teilen Deutschlands wird Yule gefeiert, ein altes Fest, das vorchristlichen Ursprungs ist. Es beinhaltet das Anzünden von Yule-Logen (große Holzscheite), um das Licht zurückzubringen, und das Feiern mit Festmählern, Liedern und Geschichten.
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Lichterfeste: Das Anzünden von Kerzen und Laternen symbolisiert das Zurückkehren des Lichts. In Schweden wird „Lucia“ gefeiert, bei der Kinder in weißen Gewändern und mit Kerzen auf dem Kopf singen und Lieder vortragen.
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Stonehenge: Am Tag der Wintersonnenwende sammeln sich Menschen bei Stonehenge, um den Sonnenaufgang zu sehen, der durch die Steine fällt. Diese Tradition hat wahrscheinlich druidische Ursprünge.
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Makar Sankranti: In Indien markiert dieser Tag den Beginn des Sonnenumlaufs in den Steinbock und wird mit Drachensteigen, Badezeremonien in Flüssen und besonderen Speisen gefeiert.
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Yalda: Diese Nacht ist die längste des Jahres und wird mit Familienzusammenkünften, Gedichten von Hafez, Nüssen, Granatäpfeln und Wassermelonen (Symbol für Wiedergeburt) gefeiert.
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Inti Raymi: Bei den Inkas war die Wintersonnenwende ein bedeutendes Fest zum Sonnengott Inti, obwohl es hauptsächlich im Juni stattfindet, gibt es auch winterliche Feiern in südlichen Teilen wie in Peru, die mit Tänzen, Musik und Opfergaben verbunden sind.
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Weihnachten und andere christliche Feste: Während diese Feste primär die Geburt Jesu Christi feiern, haben viele ihrer Traditionen (wie das Christbaumleuchten oder die Dekoration mit Lichtern) Wurzeln in den viel älteren Sonnenwendebesonnenheiten der heidnischen heiligen Nächte.
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Neu Heidnische Feiern: Gruppen, die heidnische Traditionen wiederbeleben, wie Wicca oder Druiden, haben eigene Rituale zur Wintersonnenwende, oft in Verbindung mit der Natur und dem Zyklus der Jahreszeiten.
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