Turbo Lachs

Turbo Lachs

Turbo Lachs zugelassen!

Bedrohung für die Weltmeere und den Menschen?

Die unendliche Gier nach Geld und der Beherrschung von Wirtschaftsmärkten hat wieder Wurzeln geschlagen. Ein künstlich, genetisch geschaffener Lachs, der doppelt so schnell aufwächst und angeblich auch doppelt so groß wird, wie der herkömmliche Atlantik Lachs,  soll den USA Markt erobern. Der Turbo-Lachs AquAdvantage-Salmon der Firma AquaBounty Technologies.

Provieh.de berichtete bereits 2010 darüber:

Der Gen-Lachs ist das Ergebnis eines Versuches der Firma mit atlantischen Lachs (Salmo salar). Diesem wurden zwei Gene eingepflanzt: ein Wachstumshormon vom Königslachs (Oncorhynchus tshawytscha) und ein Gen vom barschartigen Zoarces americanus, der optimal an kaltes Meerwasser angepasst ist. Der neue Lachs wird in der Hälfte der Zeit schlachtreif, die herkömmlicher Lachs benötigt. Der nämlich wächst nur von Frühjahr bis Sommer, der Gen-Lachs hingegen das ganze Jahr. Zudem ist der Turbo-Lachs angeblich resistenter gegenüber Temperaturänderungen und Krankheiten.

 

Turbo Lachs genetisch verändert

Risiko für Mensch und Umwelt

“Die US-Lebensmittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) behauptet, dass der Turbo-Lachs bedenkenlos verzehrt werden könne und auch kein Risiko für die Umwelt sei. Doch schwedische Wissenschaftler von der Universität Göteborg sehen das anders: Gelangt der transgene Lachs nämlich ins offene Meer, wird er dort gravierende Schäden verursachen. Die Forscher wiesen nach, dass der Gen-Lachs in einem geschlossenen Kreislauf Nahrungsengpässe und Temperaturschwankungen besser überlebt als der unveränderte Lachs. Außerdem sind die Tiere unempfindlicher gegen Umweltgifte. Zudem sind die transgenen Tiere größer und früher geschlechtsreif als wilde Lachsarten. Darum paaren sie sich schneller als gewöhnliche Lachse. So sei der wilde Lachs auf lange Sicht zum Aussterben verurteilt, auch dann, wenn sich beide Lachsarten paaren würden. Schon 60 genveränderte Lachse, die in die freie Wildbahn gelangen, würden 60.000 Wildlachse in weniger als 40 Fischgenerationen auslöschen, heißt es in einer Studie der National Academy of Sciences.”

 

Studien und Forschung

Aufgrund der großen Nachfage hat die EU eine Studie mitfinanziert, die sich mit den Risiken des transgenen Lachses beschäftigt. Dieses Ergebnis wurde jüngst veröffentlicht. Der Zoologe Frederik Sundström vom Department of Zoology an der Universität Göteborg und Leiter der Studie und andere schwedische Forscher sehen ein großes Problem, falls der transgene Lachs in die freie Natur gelangt. Genetisch veränderte Fische sollen deshalb ausschließlich in geschlossenen Systemen im Binnenland gezüchtet werden.

Die seit fünf Jahren geführte Studie zeigt, dass der gentechnisch veränderte Lachs immense Schäden verursachen könnte. Sundström simulierte einen geschlossen Kreislauf, in dem er die „Turbolachse“ einsetzte. Diese überlebten Nahrungsengpässe besser und zeigten sich resistenter gegen Temperaturveränderungen als die herkömmlichen Zuchtfische. Außerdem sind sie unempfindlicher gegenüber Umweltgiften. Leider könnten sich diese guten Eigenschaften schlecht auf die Umwelt auswirken, wenn sich die genetisch veränderten Lachse mit den natürlichen Lachsen fortpflanzen. Die Natürlichen könnten so laut Sundström ausgelöscht werden. Sicherlich ist eine Imitation der freien Natur schwierig, sodass man nicht vorhersagen kann, wie transgene Lachse die Umwelt tatsächlich beeinflussen. Dennoch rät Sundström: „Zumindest fruchtbare Fische müssten unbedingt in geschlossenen Systemen bleiben.“

Doch die mögliche Auswirkung auf die Umwelt ist nicht das einzige Manko der „Turbolachse“. Umweltgifte, gegen die der gentechnisch veränderte Lachs resistent ist, werden von ihm akkumuliert und dann vom Konsumenten verzehrt. Sundström äußerte auch seine Bedenken wegen der Wachstumshormone, denn höhere Wachstumshormonwerte könnten zu Problemen beim Menschen führen.

Zuchtlachse erheblich mit Giften belastet

Zuchtlachse sind erheblich stärker mit Giften belastet als ihre wild lebenden Artgenossen. Vor allem in europäischen Farmen gezüchtete Fische sind belastet. Britische Forscher halten den Lachs jedoch für unbedenklich. Aufgrund welcher Studien?

Fische enthalten ein Vielfaches an chlorierten Kohlenwasserstoffen wie Dioxinen, polychlorierten Biphenylen (PCB) und Hexachlorbenzen (HCB), berichten amerikanische Forscher im Fachjournal „Science“ (Bd. 303, S. 226)

Europäische Lachse am stärksten belastet

 “Wissenschaftler um Ronald Hites von der Universität Indiana in Bloomington hatten ca. 700 Proben analysiert, darunter Lachsfilets aus europäischen und amerikanischen Supermärkten. Der Fisch aus europäischen Kühltheken enthielt die höchsten Anteile chlorierter Kohlenwasserstoffe. Eine Probe aus einem Frankfurter Supermarkt war demnach so stark belastet, daß davon nicht mehr als eine halbe Portion pro Monat gegessen werden sollte, empfehlen die Autoren basierend auf Richtlinien der amerikanischen Umweltbehörde Epa.

Zu den chlorierten Kohlenwasserstoffen zählen viele der giftigsten Substanzen überhaupt. Sie können unter anderem Krebs, neuronale Veränderungen und Schädigungen des Immunsystems bewirken. Auf Verpackungen müsse deshalb deutlich gekennzeichnet werden, ob das Filet von einem Wild- oder Zuchtlachs stamme, fordern die „Science“- Autoren.”

Heute morgen (23.11.2015) kam ein aktueller Radiobericht, in dem relativ nebenbei bemerkt wurde, dass der Schnellzuchtlachs in 2 Jahren bereits auf den Markt kommen soll – zum Verzehr natürlich.

Erschreckend:

Angepriesen wird der Fisch – ein Atlantischer Lachs – von den Herstellern als wirtschaftliches und ökologisches Wunder.

Genmutierte Fische wachsen schneller
Genmutierte Fische wachsen schneller

Da in das Erbgut des Tieres das Gen eines Wachstumshormons des Chinook-Lachses von der Westküste eingekreuzt und mit einem Antifrosthormon eines Schellfisches gekoppelt wird, wächst der Fisch doppelt so schnell wie ein wilder Lachs. Statt drei Jahre braucht der “Frankensteinfisch”, wie Kritiker ihn nennen, nur 16 bis 18 Monate, bis er die marktreife Grösse erreicht.

Eine wichtige Frage stellt sich: Wie soll die Gefahr, dass gentschnisch veränderte Tiere sich vermehren oder mit wild lebenden natürlichen Arten sich kreuzen vermieden werden? Es sollen die Eier ausschliesslich in Wassertanks im Landesinnern von Panama sowie auf einer Insel in Kanada gezüchtet werden. An die Produzenten selber sollen keine Tiere verkauft werden, sondern nur die Eier von Weibchen, die zudem unfruchtbar gemacht wurden. Sollte ein Gentechlachs entkommen, so könnte er sich nicht fortpflanzen. So die Theorie.

Bleibt zu hoffen, dass die Deklarationspflicht bis dahin nicht durch TTIP, CETA oder TISA abgeschafft wird. Sollte dem so sein, werde ich defintiv keinen Lachs mehr konsumieren. Bis 2017 läuft noch viel Wasser und damit viele Lachse die Flüsse hinunter.

Petri Heil. Passen Sie auf sich auf!

 

Zu dem Thema gibt es auch eine passende Simpson Episode:

Frische Fische mit drei Augen.

3 Augen Fisch

Quellen:

  • http://www.provieh.de/node/10259
  • http://www.fisher2fisher.de/oeko/karpfen.htm
  • https://biowissen.wordpress.com/2009/09/01/der-turbolachs-risiko-oder-chance/
  • http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/gesundheit-zuchtlachse-erheblich-mit-giften-belastet-1145990.html
  • http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/Der-Turbolachs-ist-bereit/story/20914046

 

 

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